Engagement in Armutsfragen: Frauen und Männer haben wohl verschiedene Motive

Bücherrad

Em­pa­thie gilt in den USA als aus­schlag­ge­bend, dass Frau­en eher als Män­ner Zeit und/oder Geld für ar­muts­be­zo­ge­ne Tä­tig­kei­ten spenden.

Wer­de aber Ar­mut als ne­ga­tiv für al­le Ame­ri­ka­ner dar­ge­stellt und des­we­gen als mit dem Ei­gen­in­ter­es­se der Spen­den­den ver­ein­bar, wird über ei­ne ak­tu­el­le Un­ter­su­chung aus den USA be­rich­tet1, stei­ge die Spen­den­be­reit­schaft von Män­nern. Ih­re Ein­schätzung der Ur­sa­chen von Ar­mut än­de­re sich je­doch nicht. Frau­en re­agier­ten auf ei­ne sol­che Vor­stel­lung da­ge­gen mit ge­rin­ge­rer Be­reit­schaft zur Zeitspende.

Die Be­fun­de der Autor_innen le­gen den Schluß na­he, dass ein Ei­gen­in­ter­es­sen be­to­nen­des Fremd- (und Selbst)bild2 Men­schen, die ihr Ein­füh­lungs­ver­mö­gen für ein ar­muts­be­zo­ge­nes En­ga­ge­ment mo­ti­viert, eher da­von ab­hal­ten könn­te (that framing gi­ving as con­sis­tent with self-in­te­rest may dis­cou­ra­ge tho­se who gi­ve be­cau­se of an em­pa­thic re­spon­se to po­ver­ty).

  1. Vgl. Wil­ler, Robb; Wi­merb, Chris­to­pher; Owens, Lind­say A., 2015: What dri­ves the gen­der gap in cha­ri­ta­ble gi­ving? Lower em­pa­thy leads men to gi­ve less to po­ver­ty re­li­ef. In: So­cial Sci­ence Re­se­arch↵ (Avail­ab­le on­line 12 Ja­nu­a­ry 2015)
  2. Nur ein ak­tu­el­les po­li­ti­sches Bei­spiel für vie­le in die­sem Zu­sam­men­hang: “Ge­ra­de vor der Her­aus­for­de­rung des Fach­kräf­te­man­gels kön­nen wir Flücht­lin­ge nicht igno­rie­ren, die schließ­lich auch Qua­li­fi­ka­tio­nen und Be­ru­fe mit­brin­gen.“ Eve­li­ne Lem­ke, Wirt­schafts­mi­nis­te­rin und stell­ver­tre­ten­de Mi­nis­ter­prä­si­den­tin Rhein­land-Pfalz: Ar­beits­markt für Flücht­lin­ge öff­nen. www.rlp.de, 11.12.2014